Woher kam der Kerl?
Er sprach wie von seinesgleichen,
aber die Stimme sprach von etwas anderem.
Nein, er war nicht der,
als der er sich ausgab. Das war
einer, der nicht zählt
außer das Geld, das man ihm hinschiebt.
Liebt schnelle Autos
und schnelle Gedanken.
Bloß zu Hause ist er langsam
und neigt zu Ausfällen.
Kümmere dich nicht um ihn.
Die Zeit und der Körper
werden ihn richten
bis zur letzten Spritze.
Hörst du das Schweigen?
Ich hör es.
Siehst du den Rauch überm Dach?
Ich seh ihn.
Fühlst du den Schmerz in der Stirn?
Ich fühl ihn.
Glaubst du, sie werden uns abschlachten
im Morgengrauen?
Ich glaub es.
Weißt du, wovor ich mich fürchte?
Ich weiß es.
Dann weißt du mehr als ich und alles ist umsonst.
Das kann man so nicht sagen. Versuchen wirs noch einmal.
Nicht mit dir. Aber du kannst dich nützlich machen.
Wodurch denn?
Hier, unterschreib.
Was ist das?
Bedrucktes Papier.
Zu klein geschrieben. Ich kann es nicht lesen.
Ich habs befürchtet.
Du kannst es mir beibringen.
Komm, brings mir bei.
Wann ich komme, das ist
meine Sache und jetzt
werfe ich dich hinaus.
Auf der Stelle?
Auf der Stelle.
Du verwirrst mich.
Wenn ich das nicht fertigbrächte,
hätte ich verschissen
vor dir und den anderen.
Also: Hinaus!
Warum, zum Teufel, willst du das wissen?
Nun, wer so scharf aufs Geld ist,
dass ihm vom Vater nichts bleibt,
was die Tabelle nicht ausweist,
wem so wenig einfällt,
dass sich ihm die Anrede erübrigt,
der kleine Schritt zwischen Schweigen und Anwalt,
muss auf andere Weise befragt werden.
Dazu kann ich nichts sagen.
Du hast mich allein gelassen.
Allein? Mit deiner Mutter? Was meinst du?
Wäre es besser gewesen, du hättest mich
mit ihr allein gelassen?
Wäre das ein erbaulicher Anblick?
Nein, weiß Gott nicht.
Warum musstet ihr einander über den Weg laufen?
Gab es nicht Mittel, das zu verhindern?
Und wenn schon, warum gibt es dann mich?
Du hast dich ergeben
wie alles andere.
Sei ein Mann.
Sieh dich als Ergebnis.
Fühlst du dich nicht wohl in deiner Haut?
Nicht besonders. Aber das legt die Frage schon nahe.
Eigentlich fühle ich mich ganz wohl,
so wie ich bin.
Schon aus Eigennutz. Was dachtest du?
Das dachte ich mir.
Dein Wohlbefinden hat einen Sparren.
Es kommt nicht aus seiner Haut heraus.
Deshalb verlege ich meine Frage
unter die Haut. Vielleicht findet sie dort
stellvertretend für mich,
was ich suchte, aber nicht fand,
worauf ich wartete, aber umsonst,
was ich mir erfand, ausgeliefert dem Spott
oder dem Kopfschütteln derer,
die noch Freundschaft verspürten.
Du hättest dich mehr bemühen müssen.
Schön, dass du sie bemühst,
die erwünschte Bemühung.
Keiner, der sie verweigert,
keiner, dem sie gelingt.
Auch das möchte ich dir sagen
bei dieser Gelegenheit,
die vielleicht nicht wiederkommt,
ein Mann hat keine Freunde,
dem das passiert.
Es passiert aber vielen.
Was willst du damit sagen?
Dass ich nicht der einzige bin.
Viele gehen kraftlos
unter die Erde, als ginge es dort
besser zu als darüber, Hauptsache,
der Spaten kratzt sie nicht und der Rest
liegt leicht auf. Nur einen langen Aufschub
verlangen sie, das nächste Modelljahr und
ein wenig Augenpulver fürs Wollen,
das so nicht weggeht, aber zur Seite tritt,
wenn das Angebot stimmt.
Damit habe ich nichts zu tun.
Was war das?
Ein Querschläger.
Der üblen Sorte.
Nicht hinschauen. Gar nicht hinschauen.
Im Haus der Iokaste
sind viele Wohnungen. Lass uns arbeiten.
Du sagst das so freudig. Was denn?
An unserer Beziehung.
Haben wir eine?
Jetzt schon.
Lass mich aus.
So einfach geht das nicht.
Das habe ich befürchtet.
Im Haus der Iokaste
sind viele Wohnungen. Das hier
ist die wohnlichste.
Nimm sie dir.
Wer besitzt den Schlüssel?
Der nächste, immer der nächste.
Oder keiner. Sieh mich nicht an,
als hätte ich etwas verbrochen.
Oder verschweigst du mir etwas?
Ich überlege.
Nicht zu lang. Überlegenheit
gewinnst du so nicht. Die Regel
lässt sich nicht aushebeln. Sie regiert
absolut. Wozu das Nachdenken?
Du bist schnell.
Wer nicht handelt, der kommt
hinterher oder auch nicht.
Überlege gut,
was dir das bringt.
Bitte
lass mich aus. Ich weiß nicht warum,
aber ich fühle...
so wenig.
Zu spät. Oder zu früh, wer will das entscheiden.
Reicht es für eine Nacht, reicht es für zwei
oder drei. Neugier
ist unnütz, aber sie hilft.
Hilft wie so manches, das
nichts zur Sache tut, aber
den Vorgang gestaltet.
Der Tag wird kommen –
Der Tag wird kommen –
an dem du begreifst. Vorgreifen
wollen wir nicht, nur ein wenig
hinter uns greifen, ins Gestrüpp,
die Dornen streicheln, den Tee
im voraus genießen, heiß oder kalt,
das Getränk pur.